Der Hype um die sogenannten Superfoods hat ein wenig nachgelassen. Trotzdem halte ich diese Lebensmittel mit extra Gesundheitswert nicht nur für einen Trend und möchte dir heute ein paar meiner persönlichen Lieblings-Superfoods oder wie ich sie lieber nenne – natürliche Nahrungsergänzung, vorstellen. Außerdem verrate ich dir, wie ich sie ganz leicht in meine Ernährung integriere.
Auch wenn viele dieser Lebensmittel immer wieder kritisch hinterfragt werden, haben sie durchaus ihre Berechtigung und verdienen, meiner Ansicht nach, auch den Namen „Superfood“, vorausgesetzt natürlich die Qualität stimmt. Immer mehr wissenschaftliche Studien belegen auch ihre Wirkungsweise.
Wenn wir uns gesund und naturbelassen ernähren, mit viel frischem Obst, Gemüse, Blattgrün, Nüssen, Hülsenfrüchten, Vollkorngetreide, Saaten, hochwertigen Ölen und möglichst wenig tierischen Nahrungsmitteln, dann sind wir nicht unbedingt auf zusätzliche Superfoods oder Nahrungsergänzung angewiesen. Besteht unsere Ernährung dazu auch noch aus möglichst viel Rohkost und kaufen wir unsere Lebensmittel in Bio-Qualität ein, dürften wir mit allen wichtigen Makro-und Mikronährstoffen bestens versorgt sein.
Wann und wie sind Superfoods sinnvoll?
Dennoch ist es nicht immer und für jeden so leicht, sich jederzeit gesund zu ernähren. In stressigen Zeiten oder bei erhöhtem Mikronährstoffbedarf (z.B. in Krankheitsphasen, bei hoher körperlicher oder psychischer Belastung, während Schwangerschaft oder Stillzeit…) schaffen wir es unter Umständen nicht uns mit ausreichend gesunder Nahrung und genügend Vitalstoffen zu versorgen. Daher finde ich es durchaus sinnvoll, seine Ernährung mit bestimmten Superfoods zusätzlich anzureichern.
Dazu kommt, dass Obst und Gemüse heutzutage weniger Mikronährstoffe enthalten. Vor allem konventionell angebaute Lebensmittel sind oft weniger vitalstoffreich als Bio-Lebensmittel. Das hat u.a. damit zu tun, dass die Böden ausgelaugt und die Pflanzen weniger abwehrstark sind, aufgrund der häufig angewandten Pestizide und Düngemittel. Außerdem werden viele Obst-und Gemüsesorten so gezüchtet, dass sie kaum noch Vitalstoffe und Bitterstoffe enthalten, um Aussehen, Lagerfähigkeit und Geschmack zu verbessern.
Auch wenn man sich sehr gesund ernährt, kann es also vorkommen, dass der gesamte Bedarf an Vitalstoffen nicht so leicht gedeckt werden kann.
Zum Glück gibt es nun bestimmte Pflanzen, die einen besonders hohen Anteil bestimmter Mikronährstoffe enthalten. Man erhält sie häufig in Pulverform, so dass sie sich leicht in die Ernährung einfügen lassen.
Ein weiterer Grund zu diesen Superfoodpulvern zu greifen, anstatt zu Vitamintabletten ist, dass die Vitalstoffe aus Superfoods gut vom Körper aufgenommen und verwertet werden können, was bei isolierten Vitamin-Präparaten oft nicht der Fall ist, da hier wertvolle Begleitstoffe fehlen, die nur in einem naturbelassenen Lebensmittel vorhanden sind.
Vier geniale Superfoods und wie ich sie anwende
Hier sind einige meiner momentanen Lieblings-Superfoods mit ihren herausragenden Heilkräften und Vitalstoffgehalten.
Gerstengrassaft
Es enthält eine ganze Menge gesunder Stoffe, dazu gehören Folsäure, die Vitamine A,B,C, E und K, sowie Mineralstoffe und Chlorophyll. Gerstengras ist zudem basisch und hat eine entgiftende Wirkung. Auch Eisen in organisch gebundener Form ist enthalten. Das bedeutet es wird sofort vom Darmtrakt aufgenommen und ist somit unmittelbar verfügbar, kann also vom Blut direkt weitertransportiert werden, z.B. ins Gehirn. Schon 4,5 g (ca. 2 gehäufte TL) des Gerstengraspulvers decken die Hälfte des Tagesbedarfs an Eisen. Du solltest beim Pulver darauf achten, das es das SAFTpulver ist, da hier die meisten Vitalstoffe konzentriert sind.
Noch besser als Pulver zu verwenden, wäre frisches Gerstengras, da es natürlich noch viel mehr Enzyme enthält und hoch basisch ist. Dieses kann man sich auch leicht Zuhause ziehen. Allerdings braucht man dafür wohl etwas mehr Platz und Zeit, wenn man es immer zur Verfügung haben möchte.
Verwendung: Am besten täglich 1 bis 3 Teelöffel verwenden. Ich mische mein Gerstengraspulver meistens in einen grünen Smoothie. Es eignet sich aber auch hervorragend um es Dressing, Suppen oder Säften hinzuzufügen. Auch in Kartoffelpüree habe ich es schon hinein gegeben.
Buchweizenkeimpulver
Ich verwende dieses Produkt*
Der ganze Vitamin-B-Komplex ist hier vereint. Ich bin nach wie vor begeistert davon, denn schon ein halber Teelöffel deckt meinen Tagesbedarf an B-Vitaminen.
Selbst B 12 ist hier in höherer Menge enthalten. Dazu muss man sagen, dass das mir bekannte Pulver vom Hersteller mit einer Nährstofflösung angereichert und angekeimt wird, da Buchweizen von Natur aus kein Vitamin B 12 enthält. Vor allem für Veganer ist das Vitamin wichtig und sollte ergänzt werden, da es fast ausschließlich in tierischen Nahrungsmitteln vorkommt. Wobei selbst manche Fleischesser unter B 12 Mangel leiden, denn die Aufnahme dieses Vitamins hängt auch maßgeblich von der Magengesundheit ab. Produziert der Magen zu wenig Magensäure, kann kein B12 aufgenommen werden. Gerne berate ich dazu, wenn du mehr wissen möchtest.
Auch der Rest der enthaltenen Vitamine kann sich sehen lassen, z.B. sind auch große Mengen Biotin, Folsäure, B1, B2, B3 und B 6 im Buchweizenkeimpulver. Womit man mit einer Portion den Tagesbedarf des ganzen B-Komplexes fast gedeckt hat.
Die B-Vitamine sind besonders wichtig bei Stress, Erschöpfung und Müdigkeit. Ein erhöhter Bedarf besteht auch in der Schwangerschaft und Stillzeit. Auch Haut, Haare und Immunsystem profitieren besonders von der Vitamingruppe. Noch dazu ist das Buchweizenkeimpulver basisch und glutenfrei.
Verwendung: Ich gebe davon jeden Morgen einen halben TL in meinen Haferbrei. Da man wirklich nur diese kleine Menge davon benötigt, ist es geschmacklich gar nicht bemerkbar. Du kannst es natürlich auch in den Smoothie oder anderswo hinein mischen.
Traubenkernmehl – natürliches Anti-Aging
Traubenkerne enthalten OPC (Oligomere Proanthocyanidine) in sehr hoher Konzentration. Diese Stoffe wirken stark antioxidativ, wodurch sie unsere Zellen vor freien Radikalen schützen und Entzündungen entgegen wirken können. Ihre antioxidative Wirkung ist 40 bis 50 mal so stark wie Vitamin E.
OPC kann darüber hinaus auch das Kollagen im Körper reparieren, welches dafür sorgt, dass sich Falten glätten und sich die Spannkraft der Haut erhöht, was es zu einem idealen Anti-Aging-Mittel für die Haut macht.
Traubenkernmehl hat einen Ballaststoffanteil von 58 %, wodurch es sich sättigend und positiv auf die Verdauung auswirkt und den Blutzucker stabilisieren kann.
Viele weitere positive Effekte von OPC sind bekannt, u.a. sorgt es für volles und gesundes Haar, fördert die Wundheilung, hilft gegen Neurodermitis, sorgt für eine gute Sehkraft, hilft den Cholesterinspiegel senken und schützt Herz und Blutgefäße. Es lohnt also sich einmal eingängiger mit diesem Stoff zu beschäftigen.
Verwendung: Wenn du unter bestimmten Beschwerden leidest, empfiehlt es sich das OPC in hochkonzentrierter Form, als Kapsel einzunehmen.
Ich persönlich verwende das Traubenkernmehl und gebe davon ca. 1 TL in meine Smoothies. Auch als Beigabe zum Paniermehl finde ich es hervorragend. Es sorgt dafür, dass das Panierte (Fisch, Fleisch, Gemüse) schön saftig bleibt. Dazu kannst du einfach ein Teil Traubenkernmehl mit einem Teil Paniermehl mischen.
OPC ist weitestgehend hitzestabil, dadurch lässt es sich auch gut in Gebäck, Pizza, Brot, Pfannkuchen usw. verarbeiten. Dafür einfach 5 bis 10 % des normalen Mehls durch Traubenkernmehl ersetzen.
Kurkuma
Auch Kurkuma ist ein starker Helfer gegen Entzündungen im Körper, wirkt hoch antioxidativ, krebshemmend und hat zahlreiche positive Wirkungen auf das Immunsystem. Der Hauptwirkstoff der Kurkumawurzel ist der farbgebende Stoff Curcumin.
Wenn du mehr über die gesunden Wirkungen von Kurkuma erfahren möchtest empfehle ich dir auch diesen informativen Beitrag von Steffi auf ihrem Wohlfuehlkost-Blog, in dem sie die tollen gesundheitsfördernden Eigenschaften des Kurkuma schon so ausführlich beschrieben hat.
Verwendung: Kurkuma findet ja meist in Curry-Gewürzen Anwendung. Du kannst aber auch den gemahlenen Kurkuma kaufen und in Smoothies oder Gemüsegerichte geben, z.B. in diese Curry-Gemüsepfanne.
Verwendet man Kurkuma zusammen mit Pfeffer dann erhöht sich die Wirkung, bzw. es wird besser vom Körper aufgenommen.
Ich verwende die Kurkumawurzel auch sehr gerne frisch und mag den leicht fruchtigen Geschmack. So wie in meinem Kurkuma-Power-Smoothie.
Du kannst dir aber auch einen Tee aus Kurkuma kochen. Dazu einfach ein Stück frische Wurzel in Scheiben schneiden oder zerreiben, mit kochendem Wasser aufgießen und ca. 5 bis 10 Minuten abgedeckt ziehen lassen – ein idealer Erkältungstee und Stärkung für dein Immunsystem.
Kurkuma lässt sich übrigens auch leicht selber anpflanzen. Einfach eine Kurkumawurzel in die Erde stecken, nach einer Weile wächst dann ein Pflänzchen und du kannst nach ein paar Wochen die Wurzeln ernten.
Möchte man Kurkuma nicht nur zur Erhaltung und Unterstützung der Gesundheit einnehmen, sondern bei bestehenden Erkrankungen, dann empfiehlt es sich auf Kapseln zurück zu greifen, die Curcumin in hoher Konzentration und Bioverfügbarkeit enthalten.
Dies waren nur einige, aus meiner Sicht, starke und sinnvolle Superfoods und natürliche Nahrungsergänzungen, die ich auch selber regelmäßig verwende.
Ich hoffe ich konnte dir ein paar hilfreiche Anwendungstipps dazu geben.
Wenn du noch Fragen hast oder mehr zum Thema wissen möchtest, schreibe mir gerne eine E-mail oder hinterlasse mir einen Kommentar.
Probier’s mal gesund!
Bianka
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Danke für deine Unterstützung 🙂
Den Tip, Kurkuma auch mal selbst anzusetzen, finde ich genial. Das OPC scheint ja wirklich eine tolle Ergänzung zu sein. Mit Gerstengras konnte ich bis jetzt in flüssiger Form bereits tolle Erfahrungen sammeln. Fermentiert aufbereitet liefert Gerstengras nicht nur Mineralien sondern auch das Vitamin B 12 gleich mit. Wer ist nicht gestresst und oftmals müde? Da kommen natürliche Ergänzung für die optimale Zellversorgung gerade recht. Nahrung soll ja auch nicht belasten sondern Energie liefern. Danke für deinen sehr wertvollen Beitrag!
Danke lieber Martin, es freut mich, dass dir meine Tipps gefallen. 🙂