Zum Inhalt springen

Werde zum “Wildcrafter” – Warum du die Kraft der Wildpflanzen für dich nutzen solltest

Wildkräuter sammeln

Wildcrafting” nennt es sich im Englischen, das nachhaltige Sammeln von Wildkräutern, um sie zu essen oder als Heilpflanzen zu nutzen. Immer mehr Menschen entdecken die gesunden wildwuchernden Pflanzen für sich.

Auch ich habe im letzten Jahr damit begonnen, mich an der “wilden” Natur zu bedienen und sammle sie hin und wieder, denn ich schätze den Vitalstoffreichtum der Wildkräuter sehr. Was für Gärtner meist nur Unkraut ist, verwende ich in meiner Küche, z.B. für Salate oder Smoothies.

Aber was ist denn überhaupt so toll am “wildcraften”?

Wahre Superfoods

Es gibt viele gute Gründe, Wildpflanzen zu essen. Sie sind unglaublich reich an Vitaminen, sekundären Pflanzenstoffen und Mineralstoffen, womit sie viele Kulturgemüsesorten bei weitem übertreffen.

Da sie in der Natur besonders darauf angewiesen sind, sich vor Fressfeinden zu schützen, bilden Wildpflanzen enorm viele sekundäre Pflanzenstoffe. Desweiteren können diese Stoffe die Pflanze auch vor Pilzkrankheiten, UV-Strahlung und Dürreperioden bewahren. Wenn du nun solche Pflanzen isst, dann können auch dir diese Stoffe helfen.

Die Pflanzenfarbstoffe dienen uns als Antioxidantien und können so unsere Zellen schützen. Gesunde Zellen sind die Grundvoraussetzung für unsere Gesundheit und Schönheit. Viele der Nahrungsmittel heutzutage sind jedoch äusserst arm an Antioxidantien, so dass du unbedingt darauf achten solltest, dich mit antioxidantienreichen Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungen zu versorgen. Wenn du regelmäßig Wildkräuter isst, hast du schon mal einen riesigen Vorteil.

Ein anderer Stoff, der besonders reichlich in Wildpflanzen enthalten ist und sehr wertvoll für unsere Gesundheit sein kann, ist das Chlorophyll. Daher auch die tiefgrüne Farbe der Kräuter, welche in heran gezüchteten Salaten, wie Eisbergsalat, gar nicht mehr vorhanden ist. Chlorophyll wirkt antioxidativ und zudem keimhemmend und giftstoffbindend. Tiefgrüne Kräuter eignen sich daher auch ideal zum Detoxen. Sie können Entzündungen hemmen und sogar krebserregende Stoffe binden.

Um dir anhand des Magnesium- Calcium- und Vitamin C- Gehaltes die großen Unterschiede der Mineral-und Vitalstoffe zu veranschaulichen, habe ich hier mal eine kleine Tabelle vorbereitet, in der ich Brennessel und Löwenzahn mit Eisbergsalat und Feldsalat vergleiche. Natürlich enthalten sie noch viele weitere wertvolle Stoffe. Aber anhand dieser Drei, lässt sich schon ein guter Vergleich vornehmen.

In 100 g der Pflanze enthalten:

Calcium

Magnesium

Vitamin C

Brennessel

710 mg

80 mg

330 mg

Löwenzahn

170 mg

37 mg

65 mg

Eisbergsalat

20 mg

5 mg

4 mg

Feldsalat

35 mg

10 mg

35 mg

Wie man sehen kann, hat beispielsweise die Brennessel einen enorm hohen Anteil an Calcium. Da kommen die beiden Salate nicht mal ansatzweise heran. Wenn man jetzt bedenkt, dass der Tagesbedarf, eines Erwachsenen, an Calcium 1000 mg beträgt, dann hätte man diesen, alleine mit 100 g Brennessel fast gedeckt. Kuhmilch enthält vergleichsweise nur 120 mg Calcium pro 100 g und außerdem nur 10 mg Magnesium.

Beide Stoffe sind extrem wichtig, um starke Knochen zu erhalten und spielen auch bei zahlreichen anderen Stoffwechselvorgängen im Körper eine tragende Rolle. Auch was den Vitamin C-Gehalt angeht, können sich die Wildkräuter sehen lassen. Zudem enthalten sie auch viel Eisen, welches zusammen mit dem Chlorophyll sehr gut zur Blutbildung beitragen kann.

Du sagst dir jetzt wahrscheinlich: “Hoher Calciumgehalt, schön und gut, aber Brennessel, dass kann doch nicht schmecken, wie bekomme ich auch noch 100 g davon runter…?”.

Ich versichere dir, es ist gar nicht schlimm!

Verwendungsmöglichkeiten der Superkräuter

Es gibt sogar viele tolle Wege, wie du Brennnesseln (und auch andere Wildkräuter) in der Küche verwenden kannst und ausserdem schmecken sie gar nicht mal schlecht, mögen aber anfangs etwas ungewohnt für unsere Gaumen sein (Die Brennhärchen brennen übrigens nicht im Mund).

Ich gebe häufig einfach ein paar Blätter in meinen gemischten Salat oder vermixe sie in einen grünen Smoothie, in den ich dann noch süße Früchte und Orangensaft oder Wasser hineingebe. Das ist empfehlenswert, da Wildkräuter sehr viele Bitterstoffe enthalten, die allerdings auch extrem gesund und wichtig für uns sind.

Was die Brennnessel angeht, kann man sie auch wie Spinat zubereiten, also dämpfen und mit Zwiebeln, Butter und/oder Sahne verfeinern. Der Geschmack ist etwas intensiver, aber ich finde, er ähnelt dem Spinat. Auch Pestos oder Suppen lassen sich aus Wildkräutern herstellen.

Freude und Pflichten des Sammlers

Einige der gesundheitlichen Vorteile der Superwildkräuter hast du nun schon kennengelernt, auf die heilkräftigen Wirkungen bin ich hier noch gar nicht richtig eingegangen. Denn auch kurmässig können sie angewandt werden. So eignet sich die Brennnessel z.B. hervorragend zur Entwässerung, womit sie eine reinigende und durchspülende Wirkung im Körper hat. Löwenzahn regt den Gallenfluss an und stärkt die Leber.

Unzählige weiterer Heilkräuter lassen sich da draußen finden. Sie stehen vielleicht direkt vor deiner Haustür, nur du beachtest sie gar nicht.

Als wahrer Wildcrafter wirst du noch viele andere Vorzüge des Kräutersammelns entdecken, wie die Freude daran, sich wieder öfter Draußen in der Natur aufzuhalten, was in unserem Alltag ja leider viel zu kurz kommt, da die Meisten von uns einen Job haben, der sich hinter dicken Mauern abspielt.

Zudem gibt dir das Kräutersammeln die Möglichkeit, deine Nahrung selber zu beschaffen und dafür kein Cent zahlen zu müssen. Also plane doch, anstatt einkaufen zu gehen, einfach mal einen Wald-und Wiesenbesuch mit ein. Dieser wirkt zudem noch so richtig entspannend und tut Körper und Seele gleichermaßen gut. Auch Kindern kann man damit ein wunderbares Familienerlebnis bereiten, bei dem sie viel lernen und dazu Spaß an der frischen Luft haben werden.

Wichtig zu erwähnen wäre noch, dass du deine Kräuter nur an unbelasteten Orten sammeln solltest, an denen du weißt, dass sie nicht mit Pestiziden nahe liegender Felder oder mit Abgasen von der Straße belastet sind (wobei es oft leider keine 100-prozentige Sicherheit gibt).

Ausserdem solltest du die Kräuter vor dem Verzehr immer gründlich waschen. Sammle nur so viel, wie du auch wirklich verbrauchen kannst und achte darauf, eine Pflanze nicht komplett abzuernten, so kann sie auch wieder nachwachsen.

Wenn du mit der Bestimmung der Kräuter nicht sicher bist, dann besorge dir ein Buchdazu oder nehme an einer geführten Kräuterwanderung teil, um einen Einstieg in das umfangreiche Kräuterwissen zu erhalten. So kannst du sichergehen, keine giftigen Pflanzen zu verwenden.

Ich muss zugeben, ich bin noch ein absoluter Beginner in Sachen “wildcrafting”. Aber die wenigen, wildwachsenden Kräuter, die ich bereits gut kenne, versuche ich so oft wie möglich, in meiner näheren Umgebung zu sammeln und mein Essen damit zu bereichern. Vor allem für Smoothies verwende ich sie liebend gerne.

Wildkräuter gehören zu unserer ursprünglichsten Nahrung, sind damit unserem Körper sehr gut bekannt und super gesund. Wäre es nicht sinnvoll, sie wieder öfter zu verwenden?

Ich bin gespannt auf deine Meinung. Schreibe mir gerne einen Kommentar hier drunter oder empfehle meine Seite weiter, wenn dir der Beitrag gefallen hat!

Probier´s mal gesund!

Bianka

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert